Minimalflächen lassen sich experimentell durch Seifenhäute erzeugen. Taucht man eine irgendwie geformte
Drahtschlinge in eine Seifenlösung, so bildet sich in der Schlinge bei vorsichtigem Herausziehen ein
hauchfeiner Film.
Wegen seiner Oberflächenspannung nimmt das Seifenhäutchen eine Form an, in der
seine potentielle Energie minimal ist. Da diese Energie proportional zum Flächeninhalt ist, hat die Seifenhaut
einen kleineren Flächeninhalt als jede andere noch so geringfügig geformte Fläche, die in dieser Drahtschlinge
eingespannt ist.
Mathematisch sind Minimalflächen, Flächen deren mittlere Krümmung in allen Punkten
Null ist. D.h. bei Minimalflächen sind die Krümmungen der beiden maximalen Normalschnitte gleich groß. Dieses
Gleichgewicht der Krümmungen ist mit ein Grund für den ästhetischen Reiz von Minimalflächen.
Die Begrenzungslinie dieser Minimalfläche ist eine einzige Linie die auf der Oberfläche eines gedachten Ringtorus liegt.
Minimalfläche, begrenzt von drei Ringen. Es handelt sich um eine Möbiusfläche = Fläche mit nur einer Seite.
12 Minimalflächen begrenzt von Pentafoilknoten, zusammengesetzt zu einen Dodekaeder = regelmäßiger-12 Flächer.
Diese Minimalfläche wurde erst 1983 von C. Costa entdeckt und 1984 von D. Hoffmann und W. Meeks III als durchdringungsfrei nachgewiesen. Sie wird als ein mathematisches Wunder angesehen. Topologisch ist sie ein dreifach gelochter Torus; die drei Ringe, in denen die Fläche hängt, sind die Umgebungsränder der Löcher. Der Flächeninhalt ist ein relatives Minimum, das sehr groß ist im Vergleich zum absoluten Minimum, welches durch ein doppeltes Catenoid dargestellt ist. Daher läßt die Natur die Costasche Fläche als Seifenhaut eigentlich nicht zu. Sie mußte in vielfältiger Weise überlistet werden und ergab sich erst nach langen Experimenten.
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